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Hier werden Fälle betrachtet, welche als Optimum
x=0 oder
y=0
beinhalten. Für komplexere Problemstellungen mit Randlösungen bei mehr als
zwei Variablen gibt es das sogenannte Kuhn-Tucker-Verfahren, welches jedoch den
Rahmen des vorliegenden Textes sprengen würde. Ausführungen dazu finden
sich in entsprechenden Lehrbüchern.
In den bisher behandelten Fällen konnten wir als Lösung immer Punkte finden, bei
denen die Grenzrate der Substituion (GRS) mit dem Preisverhältnis übereinstimmte.
Ist die GRS (d.h. das Grenznutzenverhältnis) jedoch beschränkt, d.h. gibt es
Werte α
und/oder β
für die gilt,
α<GRS<β |
so bedeutet das, dass es für Preisverhältnisse
pxpy die kleiner als
α oder größer als
β sind, keine Lösung
der Gleichung GRS=pxpy
gibt. Es gibt dann keine Gütermengen, bei denen die Steigung der Budgetgeraden
der Steigung der Isoquante gleicht.
Ist die GRS größer als das Preisverhältnis
pxpy,
GRS>pxpy |
so bedeutet das, dass x
je zusätzlicher Einheit mehr Nutzen bringt, als man durch den Verzicht von so vielen
Einheiten y
verliert, wie man benötigt, um das Geld für eine Einheit
x
einzusparen. Man könnte also durch die Substitution von
y durch
x seinen
Nutzen erhöhen. Dies ist solange möglich bis entweder sich die GRS durch die
Veränderung der Güterverhältnisse an das Preisniveau angepasst hat oder man alle
y eingespart hat,
also am Rand y=0
angelangt ist. Da y
nicht negativ werden kann, ist die Lösung in diesem Fall, nur
x zu
konsumieren.
In der Regel sind bei unseren Modellen die Isoquanten konvex, d.h. der
Grenznutzen eines Gutes sinkt, je mehr es konsumiert wird. Somit ändert sich
die GRS durch die Substitution immer in Richtung des Preisverhältnisses. Ist das
Preisverhältnis jedoch derart, dass es außerhalb des Wertebereichs der GRS ist,
also pxpy<α
oder β<pxpy,
dann kann nur eine teilweise Anpassung stattfinden, welche endet, wenn eines der
beiden Güter vollständig substitutiert wurde.
Ist die GRS kleiner als das Preisverhältnis
pxpy,
so führt die analoge Überlegung zum Randpunkt
x=0.
In der unten stehenden Graphik ist die GRS als Steigung der roten Tangente
direkt mit der Steigung der Budgetgeraden vergleichbar. Durch Erhöhen eines
der Preise kann man das Preisverhältnis derart anpassen, dass eine Randlösung
zum Tragen kommt. Man beachte, dass auch eine Änderung der Budgets und
damit eine Änderung der erreichbaren Isoquante die Grenzen der GRS
verändert und somit einen Wechsel zwischen Randlösung und normaler
Lösung auslösen kann.
In der Graphik wurde folgendes Beispiel mit c=3 verwendet.
U=√(x+c)(y+c) |
Als GRS ergibt sich
GRS=ddxU(x,y)ddyU(x,y)=2√(y+c)(y+c)2√(x+c)(x+c)=y+cx+cGleichsetzen mit dem Preisverhältnis und verwenden der Nebenbedingung ergibt als Lösung:
ddxU(x,y)ddyU(x,y)=y+cx+c=pxpyypy=px(x+c)−cpyxpx+px(x+c)−cpy=Bx=B+c(py−px)2pxy=B+c(px−py)2pyDie Funktionsgleichung der Isoquante lautet:
U=√(x+c)(y+c)y=U2x+c−c=(B+c(py−px)2px+c)(B+c(px−py)2py+c)x+c−c=(B+c(px+py))24pxpy(c+x)−cRandlösung x=0 und Ableitung bei x=0
ypy−B=0y=BpyGRSx=0=y+cx+c|x=0=Bpy+cc=Bcpy+1Wenn also Bcpy+1≤pxpy, dann gilt die Randlösung x=0. Randlösung y=0 und Ableitung bei y=0
xpx−B=0x=BpxGRSy=0=y+cx+c|x=0=cBpx+cWenn also cBpx+c≥pxpy⇔pypx≥Bcpx+1, dann gilt
die Randlösung y=0.
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