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Angebot und Nachfrage sind in der langen Frist elastischer als in der kurzen
Frist. Ein identischer Schock führt in der langen Frist zu stärkeren Mengen-
aber geringeren Preisanpassungen als in der kurzen Frist. In der obigen Graphik
ist durch einen Angebotschock realisiert, der die Angebotskurve in beiden Feldern
um denselben Wert parallel nach oben bzw. unten verschiebt.
Reaktionsmöglichkeiten sind kurzfristig eingeschränkter als langfristig.
Kurzfristig ist die Möglichkeit auf Alternativen auszuweichen oder sich in der
Nachfrage oder Produktion umzustellen geringer als in der langen Frist. So
können Autofahrer beispielsweise kaum den Benzinpreisanstiegen vor Feriertagen
und Ferien ausweichen. Sie müssen tanken, wenn sie fahren wollen. Langfristig
kann man jedoch den Konsum an Benzin einfacher reduzieren durch die
Bildung von Fahrgemeinschaften, öffentlichen Nahverkehr oder gar den
Umzug in eine andere Wohnung. Die Dauerkosten von PKW und Treibstoff
ammortisieren die einmaligen Kosten von Umzug oder Organisation der
Fahrgemeinschaft umso eher, je länger die betrachtete Frist ist. DIe
Mengenreaktion auf eine Preisänderung ist also umso größer je länger der
betrachtete Horizont ist. Die Angebots- bzw. Nachfragekurve ist langfristig
elastischer als kurzfristig.
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