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Die IS Kurve stellt ein Modell des Marktes für Güter und Dienstleistungen
in einer Volkswirtschaft dar. Wir betrachten zunächst eine geschlossene
Volkswirtschaft, d.h. ohne Ex- und Importe.
In der oberen Graphik betrachten wir dazu sehr knapp die Angebots- und
Nachfrageseite bzw. Herstellung und Verwendung des Bruttosozialproduktes. Eine
detaillierte Darstellung findet sich in den entsprechenden Kapiteln grundlegender
Lehrbücher zur Makroökonomie.
Das BIP wird in der geschlossenen Volkswirtschaft für drei Bereiche verwendet: den
privaten Konsum C, die Investitionen von Unternehmen I und den Staatskonsum
G. Dabei hängt der private Konsum positiv vom verfügbaren Einkommen
ab,
also dem produzierten BIP abzüglich der Steuern. Die Investitionen hängen
positiv vom Einkommen und negativ vom Zinssatz ab. Die Nachfragekurve wird
mit ZZ bezeichnet und es gilt
Das Angebot an Gütern entspricht in natürlicher Weise den produzierten
Gütern .
Die Angebotskurve ist somit die Winkelhalbierende
=
.
Im Gleichgewicht gilt Angebot = Nachfrage oder Herstellung = Verbrauch,
also
Der Gleichgewichtspunkt ergibt sich als Schnittpunkt der ZZ-Kurve mit der
Winkelhalbierenden. Die IS-Kurve stellt die durch diese Gleichung implizit
definierte Funktion von i und Y dar.
Nun stellt sich die Frage, was bei einer Änderung des Zinssatzes passiert. In der
unteren Graphik wird die Veränderung des Einkommens in Abhängigkeit vom
sich verändernden Zinssatz dargestellt.
Angenommen, der Zinssatz steigt ausgehend von
auf einen
höheren Wert .
Für jedes Produktionsniveau führt der höhere Zinssatz zu einem Rückgang
der Investitionen, was einen Rückgang des Einkommens nach sich zieht. Dadurch
wird ein Rückgang von Konsum und Investitionen ausgelöst. Letztendlich
führt das zu einem Rückgang der Nachfrage. Die Nachfragekurve ZZ (grün)
verschiebt sich somit nach unten. Für jedes Produktionsniveau ist die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage jetzt geringer. Das neue Gleichgewicht
befindet sich bei GG, dem Schnittpunkt der niedrigeren Nachfragekurve
ZZ und der 45Grad-Linie. Das neue Gleichgewichtseinkommen liegt bei
.
Aufgrund des Multiplikatoreffektes ist der gesamte Rückgang der Produktion
größer als der ursprünglich durch den Zinsanstieg ausgelöste Rückgang der
Investitionen.
In der Grafik wird das Gleichgewichtseinkommen Y auf der horizontalen Achse,
der Zinssatz i auf der vertikalen Achse abgetragen. Punkt GG im oberen Teil der
Abbildung korrespondiert mit Punkt GG im unteren Teil der Abbildung. Aus der
Grafik kann man demnach erkennen, dass aus dem Gleichgewicht auf dem
Gütermarkt folgt, dass das Gleichgewichtseinkommen umso niedriger ist, je
höher der Zinssatz ist. Diese Beziehung zwischen Zinssatz und Einkommen wird
durch die fallende Kurve in der Grafik beschrieben, die als IS-Kurve bezeichnet
wird. Die entstehende IS-Kurve ist deutlich durch die rote Spurkurve
hervorgehoben.
Bei sinkendem Zinssatz sind bei allen Variablen die gegenläufigen
Auswirkungen zu erkennen. Ein sinkender Zinssatz von
nach
führt
also bei jedem Produktionsniveau zu einem Anstieg der Investitionen. Der Anstieg der
Investitionen induziert einen Einkommensanstieg. Dieser löst wiederum einen Anstieg
des Konsums und der Investitionen aus und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage
nimmt zu. Die ZZ-Kurve verschiebt sich folglich nach oben. Das neue, höhere
Gleichgewichtseinkommen liegt bei Y und der neue niedrigere Gleichgewichtszinssatz
ist .
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