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Preisniveaueffekt (Fisher-Effekt): Der Nominalzins steigt 1
zu 1 mit der (erwarteten Inflationsrate.
Unsicherheitseffekt (Friedman-Effekt): Risikoaverse
Kapitalgeber verlangen eine Risikoprämie für die mit geldpolitischen Maßnahmen
verbundenen Unsicherheiten. Je größer die Unsicherheit, desto größer die
Risikoprämie und dadurch der Zins.
Einkommenseffekt (Wicksel-Effekt):
Sinkt der Nominalzins, dann können Unternehmen aufgrund geringerer Kosten mehr
Kredite aufnehmen und so mehr investieren, wodurch das BIP/Einkommen steigt.
Die klassische
Dichotomie beschreibt, dass die monetäre Wirtschaft von der Realwirtschaft
abgetrennt ist. Geldpolitische Maßnahmen führen lediglich zu einer Änderung des
Preisniveaus, während realwirtschaftliche Variablen nicht beeinflusst werden
(Neutralität des Geldes).
IS-Gleichung: Y = C(Y-T)+I(Y,I)+G
Einfluss der exogenen Variablen auf die endogene Variable:
G ↑ → Y ↑
I ↑ → Y ↑
C ↑ → Y ↑
Y ↑ → I ↑ → Y ↑
Y ↑ → (Y-T) ↑ → C ↑ → Y ↑
T ↑ → (Y-T) ↓ → C ↓ → Y ↓
Y = C + I + G = 1500 + 500 + 250 = 2250
Der Zinsanstieg besitzt einen negativen Einfluss auf das BIP. Die höheren Zinsen führen zu einem
Investitionsrückgang, wodurch wiederum das BIP sinkt.
i ↑→ I↓→ Y↓
i ↑→ C↓→ Y↓
Die Staatsausgaben verändern sich: G steigt um 50 Einheiten, d.h. G' = 300.
Y = C + I + G' = 2300.
C = c0 + c1 * (Y - T) = 10000 + 0.25 * (2300 - 300) = 1500
Y = C + I + G = 1500 + 500 + 300 = 2000
Die IS-Kurve bildet
alle (Y, i)-Kombinationen ab, in denen sich der Gütermarkt im Gleichgewicht
befindet.
Ausgeglichener Staatshaushalt bedeutet: T = G bzw. ΔT = ΔG
Y = c0 + c1(Y - T) + I + G
Y = c0 + c1Y - c1T + I + G
(1 - c1)Y = c0 + I + G - c1T
Y = 1⁄(1 - c1) (c0 + I + G) - c1⁄(1 - c1) T
.
Die LM-Kurve bildet
alle (Y,i)-Kombinationen ab, in denen der Geld- und
Finanzmarkt sich im Gleichgewicht befindet.
M=MS=MD=YPL(i)⇔YL(i)
Y ↑→ MD ↑→ LM ↑→ i ↑
P ↑→ M/P ↑
i ↑→ MD ↑
Durch das höhere Preisniveau sinkt die reale Geldmenge (reales Geldangebot), c.p.: P ↑→ MS/P ↓. Würde die Zentralbank nicht intervenieren, würde der Zinssatz als Folge steigen. Um dies zu verhindern, muss die Zentralbank das nominale Geldangebot (MS) soweit erhöhen, dass die reale Geldmenge konstant bleibt und dadurch auch der Zinssatz.
Als Fiskalpolitik
wird die staatliche Einflussnahme auf die Konjunktur bezeichnet, indem der
Staat seine Ausgaben und/oder Steuereinnahmen verändert.
Expansive Fiskalpolitik: Ausweitung des Staatsbudgets, um Konjunkturanzukurbeln (G ↑ und/oder T↓).
Kontraktive (oder restriktive) Fiskalpolitik: Ausweitung des Staatsbudgets, um Konjunkturanzukurbeln (G ↓ und/oder T↑).
Expansive Fiskalpolitik: G ↑ und/oder T ↓→ IS ↑→ Y ↑→ MD ↑→ i↑
Kontraktive (oder restriktive) Fiskalpolitik: G ↓ und/oder T↑→ IS ↓→ Y ↓→ MD↓→ i↓
Geldpolitik
bezeichnet die Einflussnahme der Zentralbank (bzw. geldpolitischen Authorität) auf die Konjunktur durch die Veränderung der
(nominalen) Geldmenge.
Expansive Geldpolitik: Erhöhung der Geldmenge; Zentralbank kauft Anleihen/Wertpapiere durch Offenmarktgeschäfte.
Restriktive Geldpolitik: Reduzierung der Geldmenge; Zentralbank verkauft Anleihen/Wertpapiere durch Offenmarktgeschäfte.
Durch die Erhöhung
des (nominalen) Geldangebots ist mehr Geld im Umlauf als zum ursprünglichen
Gleichgewichtszins nachgefragt wird. Folglich sinkt der Preis des Geldes (d.h.
der Zinssatz). Die niedrigeren Zinsen stimulieren Investitionen, wodurch es zu
einem Einkommensanstieg kommt.
Expansive Geldpolitik verschiebt die LM-Kurve nach rechts: MS ↑→ i ↓→ I ↑→ Y ↑
\( Y = 80 + 0.8(Y - 100) + 150 - 1000i - 100 = 250 + 0.8Y - 1000i \)
\( 0.2Y = 250 - 1000i \)
\( Y = 1250 - 5000i \)
\( 50 = 0.2Y - 1000i \)
\( Y = 250 + 5000i \)
Schritt 1: Um den gleichgewichtigen Zinssatz zu bestimmen, muss die IS- und LM-Kurve gleichgesetzt werden:
\( 1250 - 5000i = 250 + 5000i \)
\( 1000 = 10000i \)
\( i = 0.1 = 10\% \)
Schritt 2: Nun kann der Zinssatz in die IS- oder LM-Kurve eingesetzt werden, um das Gleichgewichtseinkommen bei gegeben Zinssatz zu bestimmen.
Einkommen: \( Y = 250 + 5000 \times 0.1 = 750 \)
Verfügbares Einkommen: \( Y - T = 750 - 100 = 650 \)
Schritt 3: \( Y - T = 650 \) in Konsumfunktion einsetzen, um den Konsum im Gleichgewicht zu bestimmen und Zinssatz in Investitionsfunktion einsetzen, um die Höhe der Investition im Gleichgewicht zu bestimmen.
\( C = 80 + 0.8 \times 650 = 600 \)
\( I = 150 - 1000 \times 0.1 = 50 \)
\( Y = 80 + 0.8(Y - 100) + 150 - 1000i + 250 = 400 + 0.8Y - 1000i \)
\( 0.2Y = 400 - 1000i \)
\( Y = 2000 - 5000i \)
\( Y = 250 + 5000i \)
\( 2000 - 5000i = 250 + 5000i \)
\( 10000i = 1750 \)
\( i = 17.5\% \)
Y = 250 + 5000 \times 0.175 = 1125
Y - T = 1125 - 100 = 1025
C = 80 + 0.8 \times 1025 = 900
I = 150 - 1000 \times 0.175 = -25
Negative Investitionen bedeuten Ersparnisse. Aus \( I = S - (G - T) \) lassen sich die privaten Ersparnisse berechnen.
-25 = S - (250 - 100)
S = 125
Die Erhöhung der Staatsausgaben, finanziert durch Kredite, verdrängen private Investitionen (\( I \)) vom Markt und die Ersparnisse (\( S \)) steigen. Diesen Effekt bezeichnet man als „Crowding-Out“.
\( C = 200 + 0.6(Y - T) \)
\( I = 200 + 0.2Y - 150i \)
\( \frac{M}{P} = Y - 15000 \)
\( G = T = 100 \)
\( M = 1000 \)
\( P = 2 \)
\( Y = 200 + 0.6(Y - 100) + 200 + 0.2Y - 150i + 100 \)
\( 0.2Y = 440 - 150i \)
\( Y = 2200 - 750i \)
\( \frac{1000}{2} = Y - 15000i \)
\( Y = 500 + 15000i \)
\( 2200 - 750i = 500 + 15000i \)
\( 15750i = 1700 \)
\( i = 0.1079 \) (10.79%)
\( Y = 500 + 15000 \times 0.1079 = 2118.5 \)
\( I = 200 + 0.2 \times 2118.5 - 150 \times 0.1079 = 607.52 \)
\( C = 200 + 0.6(2118.5 - 100) = 1411.1 \)
\( \frac{1600}{4} = Y - 15000i \)
\( Y = 400 - 15000i \)
\( 2200 - 750i = 400 - 15000i \)
\( 15750i = 1800 \)
\( i = 0.1143 \) (11.43%)
\( Y = 2114.5 \)
\( I = 605.75 \)
\( C = 1408.7 \)
Kommt es zu einer
temporären Einkommenserhöhung, erhöhen Haushalte nur unterproportional den
Konsum im Zeitpunkt t, da Haushalte antizipieren, dass das Einkommen in t+1
wieder das ursprüngliche Niveau erreicht. In anderen Worten, Haushalte erhöhen bei
einer temporären Einkommenserhöhung ihren Konsum nur leicht in Zeitpunk t. Die
Haushalte sparen einen Teil des zusätzlichen verfügbaren Einkommens. Diese Ersparnisse
tragen dazu bei, dassa auch im Zeitpunkt t+1 der Konsum steigt. Die Haushalte verteilen also
die temporäre Einkommenserhöhung auf zwei Perioden auf.
Eine Änderung des
aktuellen realen Zinssatzes hat eine geringere Auswirkung auf das Einkommen als
im ISLM-Modell ohne Erwartungen. Das liegt daran, dass Haushalte und
Unternehmen bei ihren Konsum- und Investitionsentscheidungen auch den
erwarteten zukünftigen Realzins berücksichtigen. Bleibt der erwartete
zukünftige Realzins unverändert, so verändern sich Konsum- und
Investitionsnachfrage nur gering.
Aufgrund der
Nullzinsgrenze kann der Zinssatz nicht (weit) unter Null fallen. Aus diesem
Grund verläuft die LM-Kurve horizontal, sobald der Zinssatz Null erreicht wird.
Graphisch spricht man von der Liquiditätsfalle, wenn die sich die IS- und LM-Kurve bei der
Nullzinsgrenze schneiden. Eine Liquiditätsfalle tritt ein, wenn
Im Zustand einer Liquiditätsfalle führt eine Ausweitung der Geldmenge zu keiner Zinssenkung, d.h. die Geldnachfrage ist unendlich zinselastisch und konventionelle
(expansive) Geldpolitik ist wirkungslos.
Als Beispiel der Liquiditätsfalle kann man den Euroraum ab der Finanzkrise 2008/09 nennen. Aufgrund einer drohenden Rezession weitete die EZB die Geldmenge massiv aus, wodurch
der Leitzins (Hauptrefinanzierungszins) von 4% (Juli 2008) auf 0% (März 2016). Der Leitzins blieb bis Juli 2022 bei 0%. Andere Zinsen sind in diesem Zeitraum teilweise sogar Unter
die Nullzinsgrenze gefallen. Als aufgrund der Nullzinsgrenze konventionelle Geldpolitik (Ausweitung der Geldmenge durch Offenmarktgeschäfte) wirkungslos wurde, musste die EZB auf
unkoventionielle geldpolitische Maßnahmen zurückgreifen, um eine Rezession zu verhindern. Durch begann die EZB das sog. "Anleihenkaufprogramm", womit die EZB Staatsanleihen kaufte, um
so den langfristigen Zinssatz zu drücken. Allerdings ist zu erwähnen, dass wirksam dieser Maßnahmen in der Wissenschaft umstritten ist.
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