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In Analogie zur Nachfragekurve spiegelt die Angebotskurve die
Verkaufsbereitschaft der Gesamtheit aller Anbieter wieder. Die Angebotskurve
gibt zu
einem Preis
an, welche Menge des Gutes insgesamt nachgefragt wird.
Ein Punkt auf der Angebotskurvekurve hat also folgende Bedeutung (s.
Graphik): Zu diesem Preis (y-Achse) wird diese Menge Güter (x-Achse)
angeboten.
Auch hier ist, wie bei der Nachfrage die freie Variable (der Preis) auf der Ordinate
(y-Achse) angetragen und die abhängige Variable (die Menge) auf der Abszisse
(x-Achse).
Die (Markt-)Angebotskurve stellt die Summe aller individuellen Angebote
dar.
Dabei wird später im Kapitel "Theorie der Firma" detailliert die
Produktionsfunktion und die Parameter der optimalen Angebotsfunktion
analysiert. Im Wesentlichen können wir zwei Fälle unterscheiden. Zum einen die
Frage des Marktein- bzw. austritts im Sinn einer langfristigen Entscheidung. Diese
wird aufgrund des langfristigen Unternehmenserfolgs (Gewinn) getroffen. Zum
anderen muss die optimale Angebotsmenge für die aktuellen Marktgegebenheiten
(d.h. vor allem den Preis) bestimmt werden. Im Wettbewerbsmarkt richten sich
die Unternehmer nach ihren Grenzkosten, d.h. sie werden so viele Güter
anbieten, dass die letzte angebotenen Einheit gerade noch einen positiven Beitrag
leistet. Formalisiert wird dies durch die Aussage: Die Grenzkosten der
letzten angebotenen Einheit (das sind die zusätzlich durch diese Einheit
entstehenden Kosten) müssen dem Preis für diese Einheit entsprechen. Die
Angebotskurve ist also die Grenzkostenkurve der Anbieter. Monopolisten
hingegen können durch eine Angebotsverknappung eine zusätzliche Rendite
erzielen.
Die Angebotskurve ist im Allgemeinen positiv geneigt, d.h. je höher der Preis ist,
desto mehr wird angeboten. Dies hat vor allem zwei Gründe. Zum einen sind bei
einem höheren Preis mehr Anbieter bereit das Gut herzustellen bzw. zu besorgen
und es dann zu verkaufen, es nimmt also die Anzahl der Anbieter zu.
Zum anderen nimmt auch das individuelle Angebot bei einem höheren
Preis zu. Im Idealfall produzieren Firmen im Kostenminimum. Lässt
sich durch höhere Preise jedoch bei einer Ausweitung des Umsatzes ein
zusätzlicher Gewinn erzielen, so werden auch die höhere Kosten durch
Überstunden oder die übermäßige Abnutzung von Maschinen in Kauf
genommen.
Angebotskurven sind wie Nachfragekurven eigentlich treppenförmig, da immer
nur ganze Einheiten oder bestimmt Bruchteile nachgefragt werden können. Aus
Gründen der Einfachheit werden Angebotskurven jedoch als glatte Kurve
modelliert, in der obigen Graphik beispielsweise als Gerade. Dem liegt die
Annahme zugrunde, dass bei hinreichend großen Märkten die Treppenstufen
vernachlässigbar klein sind.
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