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5.0.3 Modell und graphische Darstellung

Formales Modell

Die Annahmen bestehen insbesondere aus der Phillipskurve

U=UN+α(πeπ)(5.1)

und der sozialen Wohlfahrt, hier als Verlustfunktion

V=γπ2+U2(5.2)

Ineinander eingesetzt ergibt sich

V=γπ2+(UN+α(πeπ))2=(α2+γ)π22α(UN+απe)π+(UN+απe)2=(α2+γ)π22αxπ+x2

wobei im letzten Schritt, x=UN+απe ersetzt wurde, um die Bearbeitung zu vereinfachen.

Die optimale Inflationsrate, die die gesellschaftliche Verlustfunktion V minimiert, finden wir nun durch Ableiten und 0 setzen.

dV=2(α2+γ)π2αx=0πopt=αxα2+γ=αα2+γ(UN+απe)

Periode 0: πe0=0 π0=0 U0=UN V=U2N

Periode 1: πe1=0 π1=αα2+γUNU1=UNαπ1=γγ+α2UN V=γ(αα2+γUN)2+(γγ+α2UN)2=γγ+α2U2N

Periode 2: πe2=π1=αα2+γUN π2=αα2+γ(UN+ααα2+γUN)=αγ+2α2(γ+α2)2UNU2=UNαπ2=UNγ2+α2γα4(γ+α2)2

V=γ(αγ+2α2(γ+α2)2)2+(γ2+α2γα4(γ+α2)2)2=(1α2γγ+2α2(γ+α2)3)U2N

Periode 3: πe3=π2=αγ+2α2(γ+α2)2UN π3=αα2+γ(UN+αγ+2α2(γ+α2)2UN)=α2α3+α4+γ2+αγ+2α2γ(γ+α2)3UNU3=UNαπ3=2α5+γ3+2α2γ2α3γ+α4γ(γ+α2)3UN

V=γ(α2α3+α4+γ2+αγ+2α2γ(γ+α2)3UN)2+(2α5+γ3+2α2γ2α3γ+α4γ(γ+α2)3UN)2=γ5+4α8+4α2γ4+α4γ2+6α4γ3+4α6γ2+4α6γ+α8γ(γ+α2)5U2N

Periode : πe=π=αγUN U=UN V=U2Nγ+α2γ

Dabei bestimmen wir die gleichgewichtige Inflationsrate π, indem wir sie mit der erwarteten Inflationsrate gleichsetzen:

πe=π

πe=αα2+γ(UN+απe)

πe=UNαγ

Graphische Darstellung

Periode πe πU V
0 0 0
1
2
3
inf

Offensichtlich werden alle Effekte umso kleiner, je größer γ wird, d.h. je mehr Gewicht auf das Inflationsziel gelegt wird. Im Extremfall γ=, wird die Notenbank nie das gute Gleichgewicht verlassen.

Je kleiner α wird, desto schneller ist man nahe am Endgleichgewicht, d.h. das Verschieben von Kosten in die Zukunft funktioniert immer schlechter. Dies liegt daran, dass ein niedriges α bedeutet, dass die Überraschungsinflation nur eine geringe Wirkung auf die Arbeitslosigkeit hat (steile Phillipskurve) und somit eine deutlich höhere Inflation nötig ist, um die Arbeitslosigkeit signifikant zu senken.

Eine Änderung der natürlichen Arbeitslosigkeit UN reskaliert nur das Modell, ändert aber nichts an den relativen Gegebenheiten.


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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik, Universität Trier, D-54296 Trier, E-mail: bauer@uni-trier.de